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Geld rein, Fahrkarte raus - muss das so kompliziert sein?

Fahrkartenautomaten sind launische Maschinen. Nie weiß man, wie sie reagieren, wenn sie mit einem Ticketwunsch behelligt werden. Laut Münchner Verkehrs- und Tarifverbund ist alles ganz einfach: "Man wählt eine Fahrkarte, es klickt, man wirft Geld in den Automaten, es schnarrt und surrt eine Weile - schon blinkt es unten am Ausgabeschacht und die Fahrkarte ist fertig! "Wer weiterliest, ahnt, dass auch dem MVV das Innenleben seiner Automaten nicht geheuer ist: "Ganz einfach, wie es scheint. Aber hinter der glatten Fassade des Fahrkartenautomaten passiert so einiges, bis man die Fahrkarte entnehmen kann." Das kann dauern. Zunächst spuckt der Automat den Geldschein immer wieder aus, egal wie man ihn dreht und wendet; egal ob man ihn linksbündig, rechtsbündig oder mittig in den Schlitz steckt. Denkt die Maschine, es handele sich um Falschgeld? Kann er nicht wechseln? Empfindet er den Zehn-Euro-Schein als Zumutung? Hat er eine Art maschinellen Noro-Virus? Zum Glück hat die S-Bahn sowieso Verspätung. Minuten später entschließt sich der Automat aus unerfindlichen Gründen doch noch, eine Fahrkarte auszuwerfen. Dass er das Wechselgeld von sieben Euro siebzig in Form von 50- und 20-Cent-Münzen ausspuckt, ist sicher freundlich gemeint - Kleingeld für das nächste Mal. ,,Der Kauf einer Fahrkarte ist heutzutage eine Sache von Sekunden"", schreibt der MVV. ,,Konstrukteure haben in jahrzehntelanger Denkarbeit dafür gesorgt, dass dieser Vorgang immer weiter perfektioniert wurde."" Ein Vorgang, der offenbar noch immer voll im Gang ist.

Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr.303, Mittwoch, den 31. Dezember 2008

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