Wikipedia beschreibt den Beutel als hohlen, dünnwandigen, leicht verformbaren Gegenstand, der zur Aufnahme von anderen Gegenständen geeignet ist.
Bei manchen ist der Beutel im Kopf aber gar nicht mehr präsent: eine Art Beuteldemenz. Sie empfinden diesen Gebrauchsgegenstand vielleicht als etwas angestaubt und schon
leicht muffig, obwohl selbst unsere Kultur darin Platz findet.
Im Moment scheint es eine Trendwende zu geben: wie immer ist es ein komplexes Zusammenspiel von Medien und kleinen Gruppen meistens junger Leute, von denen das angeschoben wird und
plötzlich ist es eine globale Erscheinung.
Lange Zeit vegetierte er nur vor so sich hin, vergessen, gemieden und abfällig betrachtet. Jetzt ist der Beutel ist Hip! Nach Tasche, Rucksack und sogar Korb rangierte er auf dem allerletzten
Platz noch weit hinter dem Einkaufsnetz von Oma Bollmann. Doch jetzt geht ein unheimlicher Beutel-Hype ab...
Bei den unter Zwanzigjährigen ist das Wort dabei die Spitzenreiter der Kommunikation "super", "cool", "geil", "fett" und "krass" abzulösen: "Ey Alter, das Kon- zert im Gleis war voll beutelig!"
Es wird auch schon als Synonym für Sex gebraucht: "Wir haben die ganze Nacht durchgebeutelt."
Erfahrungsgemäß wird es auch bald im allgemeinen Wortschatz wieder Einzug halten und als schick gelten seine Sammlung aus Lidschatten, Feuchtig- keitscreme, Tampons und Mobiltelefon in
einen Beutel zum Lieblingsitaliener zu tragen.
Kinder wollen lieber wieder einen Turnbeutel mit in die Schule nehmen, statt des gängigen Tornisters einer amerikanischen Firma: "Scout is out!"
Selbst gängige und feste Wortkombinationen sind nicht mehr sicher vor der Beutelmania. So wird ein altes Musikinstrument, das vorzugsweise von Herren in karierten Röcken im schottischen
Hochland bedient wird mittlerweile als "Dudelbeutel" bezeichnet.
Schon wird diesem folkloristischen Quäckinstrument neue Aufmerksamkeit zuteil: Campino und Bono wurden schon bei Volkshochschulkursen in Inverness gesehen.
Visagen, die nicht gerade dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, werden mittlerweile abfällig als Beutelgesichter tituliert.
Geradezu unglaubliche Zuwachsraten im Absatz hat der "Windbeutel": Kein Kindergeburtstag, wo er nicht die Nummer eins unter den Süßigkeiten ist. Manch größere Bäckerei steht kurz davor
ein börsennotiertes Unternehmen zu werden. Junge Frauen, die gestern noch beim Casting für "RTL sucht den Superstar" waren, reagieren geradezu angewidert auf die Frage, ob sie vielleicht
einen Donut wollen.
Ich möchte wetten, daß das kommende Wort des Jahres aus dieser Szene ist... darauf trinken wir jetzt schon mal einen kleinen Abbeuteler!
Boxbeutel |
Gefälliges Gefäß zum Transport von Wein |
Windbeutel |
Mehr Luft als Teig |
Dummbeutel * |
IQ liegt knapp über dem vom Windbeutel |
Jagdbeutel |
Für die Beute - Nicht zum Fangen derselben |
Müllbeutel |
Bis 30 Liter, sonst immer noch »Sack« |
Turnbeutel |
Sollte lieber geschlossen bleiben |
Staubsaugerbeutel |
Der Dyson kann`s auch ohne |
Kulturbeutel |
Mogelpackung |
Geldbeutel |
Leute mit Faible für Münzen lieben ihn |
Brotbeutel |
Für Ökos |
Tabaksbeutel |
Eine Domäne für den Gentleman |
Gefrierbeutel |
Ist ja wohl klar |
Klarsichtbeutel |
Am Flughafen beliebt |
Einkaufsbeutel |
Schmuddeligen Leinentaschen für Umweltbewußte |
Ebenfalls gebräuchlich: "gebeutelt" und etwas "versaubeuteln". * Tom Waits findet auch "Fencepost" als Maßeinheit für den IQ gut.
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