Ich habe ein Interview mit einem bekannten Restaurator gelesen, der sich aktuell mit einem
Kaugummibild des Künstlers Dan Colen beschäftigt. Dabei erinnerte ich mich an ein rollendes
Kaugummikunstwerk, dass sich ständig wandelt.
Es handelt sich um den "Aschenbecher" eines Autos, der als Zwischenlager für ausgelutschte
Kauelemente dient. Jeder einzelne Bollen stellt einen Erlebnisträger dar, der durch Kaubeginn
und -ende, Anzahl und Art der Kaubewegungen, Orte und Straßen die durchkaut wurden, Gefühle,
Gedanken und Gespräche die eingekaut wurden, definiert ist.
Es handelt sich quasi auch um einen Datenträger, dessen Informationen aber mit heutigen technischen
Möglichkeiten noch nicht wieder ausgelesen werden können.
Die sedimentative Schichtung im "Aschenbecher" läßt auch Rückschlüsse auf eine ungefähre zeitliche
Reihenfolge der Ereignisse zu. Das begrenzte Volumen, die Stapelfähigkeit des Users und die
Klebekraft des Werkstoffes setzen immer wieder neue Obergrenzen, ab der eine Leerung und ein
Neubeginn notwendig wird.
Anreicherungen oder Verunreinigungen durch Fremdgummis von Beifahrern sind leider nicht ganz
auszuschließen, können andererseits aber auch bereichernd als parallele Erlebnisträger gesehen
werden.
Ich werde mich mal um eine Foto von der Kaugummilade bemühen.
# Zum Kaugummisicherheitstrakt
> Chicza - Kaugummi aus natürlichen Rohstoffen