Durch einen Zufall erfuhr ich in der letzten Woche, dass das Girokonto der Commerzbank bei einem
monatlichen Zahlungseingang von 1.200 Euro gebührenfrei geführt wird.
Um Neukunden zu gewinnen, hatte man Anfang 2008 eine Werbekampagne gestartet und noch ein Startguthaben
von 50 Euro für die Neulinge obendrauf gelegt.
Bei mir wurden aber trotz der richtigen Rahmenbeingungen regelmäßig 8,90 Euro im Monat abgebucht.
Angeblich wird dieser regelmäßige Eingang seitens der Bank bei Stammkunden nicht registriert. Wo sie
sonst doch sofort merken, dass die Nullgrenze oder der vereinbarte Dispo überschritten wurde. Man
bekommt auch gerne Anrufe zu oder Anschreiben mit Geldanlagemöglichkeiten, wenn der Kontostand
ansprechend aussieht.
Für die Zukunft konnte ich das durch einen Besuch bei der Bank stoppen. Auf die Nachfrage, was mit den
über die Jahre gezahlten Gebühren sei, wurde ich an meinen persönlichen Bankberater verwiesen. Der war
aber gerade dabei, einer älteren Dame in Geldnot die Zusammenhänge zwischen Karte, Pin ( "aber die habe
ich doch gar nicht bekommen" ) und Geldautomaten zu erklären. Die Möglichkeit an der Hauptstelle Geld
zu bekommen, gab es für sie leider auch nicht, da dort die Kassenöffnungszeiten immer mehr eingeschränkt
werden. Mittlerweile sind die Schalter schon um ein Uhr Mittags geschlossen.
Ich habe meine Forderung nach Rückzahlung der Kontogebühren schriftlich eingereicht und bin auf die
Reaktion gespannt.
Wie nicht anders zu erwarten, liegt mir bis jetzt - 14 Tagen sind nun schon vorbei - kein Stellungnahme
vor. Auch die Kontogebühr für den Monat Juni wurde natürlich zwei Tage nach meinem Besuch wie üblich
abgebucht. Wenn man Kunden provozieren will, ist das genau der richtige Weg. Da bahnt sich ein weiterer
Besuch bei meinem Bankberater an.
Heute bekam ich per Post eine Einladung, mein Geld für sechs Monate mit 2,3 % Zinsen auf einem
"Topzins-Konto Plus" anzulegen. Ich bin aber im Moment schon dabei den Kontostand auf Null zu bringen und
auch dort zu halten.
Beim aktuellen Ziehen der Kontoauszüge habe ich festgestellt, dass die Gebühren kommentarlos
überwiesen worden sind. Datiert ist die Überweisung auf den 29. Juni 2011, taucht aber erst zwischen
dem 14. und 15. Juli auf meinen Auszügen auf.
Mittlerweile erledige ich meine Bankgeschäfte nur noch am Schalter und alle Geldeingänge werden sofort
wieder bar abgehoben und erst wieder bei bevorstehenden Abbuchungen eingezahlt. Das ist die Einführunng
einer Kontogebühr von meiner Seite und mein Geld kann die Bank nicht mehr Einplanen.
Am Schalter wird man gern darauf hingewiesen, dass der Vorgang auch am Bankautomaten möglich sei.
Das Abheben an der Kasse hat aber auch den Vorteil, dass man durch die Bank auf Echtheit geprüfte
Zahlungsmittel erhält: die Automaten werden von Fremdfirmen bestückt.
Bei dem oben abgebildeten Foto handelt es sich um eine kleine Spielerei mit dem alte Logo der
Commerzbank. Nach der Fusion mit der Dresdner Bank und dem Rettungseinsatz des Steuerzahlers, haben sie
sich etwas neues ausgedacht.