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Fahrkartenautomaten
11. Februar 2014

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Für Leute, die ihren Erfahrungshorizont erweitern möchten, stellt die Deutsche Bahn Automaten und Züge zur Verfügung.
Wenn ausnahmsweise gleich der erste Geldschein dem Fahrkartenroboter gefällt, ist man als Fahrgast mit Vorerfahrungen schon etwas geschockt. Das nutzt der Automat auch gleich dazu, etwas Wechsel- geld für sich zu behalten. Ich möchte jetzt nicht weit- er diskutieren, ob auch Maschinen das im Dienstleis- tungssektor übliche Trinkgeld zusteht; immerhin wä- re es auch meine Entscheidung ihm etwas zuzuste- cken. Wir sollten da aber lieber die letztinstanzliche Entscheidung des EU-Gerichtshofes abwarten.
Diese Geld kann man natürlich im "Service Point" zurückerstattet bekommen, wenn man sich die Auto- matennummer notiert und brav seinen Personalaus- weis vorlegt. Nebenbei erfährt man, dass die Pflege der kleinen Biester von der Deutschen Bahn outge- sourced wurde. Diese Firma ist wahrscheinlich auf Jersey beheimatet, was einerseits den Pflegezu- stand erklärt und andererseits die Cleverness der Bahn. Für die schludrigen Dienstleistungen wird ihr wahrscheinlich viel Geld in Rechnung gestellt, das die Steuerlast in Deutschland senkt, während die Servicefirma von der vorteilhaften Gesetzgebung auf Jersey profitiert. Wenn ich richtig informiert bin, teilt sie sich dort das 15 Quadratmeter umfassende Büro mit einer großen Bananenimportfirma.
Ich möchte noch anmerken, dass der Regionalzug absolut pünktlich abfuhr und über eine Fahrzeit von einer Stunde und 15 Minuten eine Verspätung von 40 Minuten wegen Signalstörungen aufhäufte. Im- merhin ist das etwas besser, als wenn ein Zug nach mehrmals angekündigten Verspätungen dann ganz ausfällt und sich der Fahrgast eine Stunde meditativ auf einem Kleinstadtbahnhof vergnügen darf.
Interessannterweise wertet die Bahn diese Tatbe- stände verschieden: hat ein Zug eine ordentliche Portion Verspätung, kann man eine Entschädigung bekommen, tritt die Verzögerung während der Fahrt ein, gibt`s nix, obwohl man eventuell in beiden Fällen gleich spät am Zielort eintrifft. Das muss irgendetwas mit der Relativitätstheorie zu tun haben.
Bei meiner letzten Fahrt konnte ich meinen Erfah- rungshorizont bezüglich der akzeptierten Geld- scheingröße erweitern. Eine Fahrkarte von 17,80 Euro konnte man nur mit Zehn-Euro-Scheinen oder Münzen begleichen.
Lobend möchte ich erwähnen, dass diese Service- leistungen im Bereich "Entertain Pur" kostenfrei sind.